Die Geschichte des Hauses Hall reicht weit zurück. Funde mittelalterlicher Keramikreste deuten darauf hin, dass es sich ursprünglich um eine Burganlage handelte, die ihre Blütezeit im 11./12. Jahrhundert hatte. Bereits im 13. Jahrhundert wurde Haus Hall geschichtlich erwähnt. Das heutige Gebäude wurde im Jahre 1789 errichtet und 1904 um zwei Flügelbauten erweitert.
Das Wasserschloss Haus Hall ist ein dreiflügeliges Herrenhaus mit Vorburg, landwirtschaftlichen Gebäuden und einer Parkanlage. Die Vorburg fällt allerdings durch ihre charakteristischen Tortürmchen (1676) auf und sind die ältesten noch sichtbaren Gebäude der Anlage. Das alte Herrenhaus war ein spätgotischer Bau, ebenfalls mit Ecktürmchen und kleinem Binnenhof. Das heutige Herrenhaus hat durch zahlreiche Um- und Neubauten seinen burgähnlichen Charakter gänzlich verloren. Aber die breiten Wassergräben deuten noch die alte Burganlage an. Die Parkanlage wurde Mitte des 19 Jahrhunderts im Stile eines Englischen Landschaftsgarten hergestellt und bei der Renovierung der Anlage 1978 - 1981 umgestaltet, bzw. wiederhergestellt.
An Christi Himmelfahrt feiern die Ratheimer Bruderschaften ihren Vogelschuss im Park, hierzu sind sie alle herzlich eingeladen. Ansonsten ist der Park nicht öffentlich.
Die ersten bekannten Eigentümer, die Ritter Schilling gen. von der Hallen starben Ende des 14. Jahrhunderts aus, so daß die Burg und ihre Besitzungen mehr oder weniger ungeteilt an die Herren von Loen überging, anschließend für 3 Jahrhunderte an die v. Olmissen, gen. Frhr. v. Mülstroe, bis die Enkelin des letzten Mülstroe im Jahr 1817 Ludwig Frhr. v. Spies-Büllesheim heiratete.
Im Zweiten Weltkrieg richteten amerikanische Streitkräfte im Haus Hall eine Kommandantur ein. Ihr folgte erst ein Heim für sozial-gefährdete Mädchen und später der Hauptverrechnungsstab „Nord“ der Bundeswehr.
Zwischen 1978 und 1981 wurde Haus Hall renoviert und dient wieder als Stammsitz der Freiherren von Spies-Büllesheim, die es teilweise als Büro und privaten Wohnsitz nutzen.